Vielleicht kennst Du das, dass es Dinge in Deinem Leben gibt, die Du gerne anders hättest. Mir ging es früher zumindest sehr oft so. Da waren Situationen, denen ich am liebsten ausgewichen wäre, die mich verletzt haben. In meinem Umfeld waren Personen, die ich am liebsten auf den Mond geschossen (und dort gelassen) hätte.
Doch ich habe mich damit abgefunden, denn um mich herum hatte ja jeder so seine Themen, mit denen er klar kommen musste. Das war ein schwacher Trost aber besser als nichts.
Die Lüge, die ich mir damals selbst erzählt habe, ohne zu erkennen, dass es eine Lüge ist, lautete: Das ist halt so.
Von meinen Eltern und meinem Umfeld habe ich gelernt, dass Dinge halt nunmal so sind, wie sie sind und dass man sich damit abfinden muss. Basta!
Ganz im Ernst, das hat mir schon immer ein scheiß Gefühl besorgt. Ich war also den Umständen und Personen um mich herum hilflos ausgeliefert und konnte nichts dagegen tun. Ich konnte und wollte mich mit dieser Opferrolle nicht zufrieden geben.
Bereits als Kind kam in dem Moment mein Sturschädel zum Vorschein und ich habe gegen die Umstände und Personen rebelliert. In der Schule habe ich zum Beispiel so lange mit den Lehrern diskutiert, bis ich während dem Unterricht meine Stricksachen rausholen und Socken stricken durfte. Ja, ich gebe zu, im Nachhinein klingt das etwas merkwürdig, aber zu der Zeit habe ich gerne gestrickt und es hat mich entspannt. Also warum nicht die öde Schulzeit dafür nutzen, damit die Zeit des Rumsitzens nicht ganz sinnlos ist???
Im Nachhinein kann ich besser sehen, dass es eigentlich viel ums Prinzip ging. Ich habe schon immer gegen Regeln und Restriktionen rebelliert, vor allem, wenn sie aus meiner Sicht keinen Sinn machen.
Das waren meine ersten Versuche, um gegen das allgegenwärtige Glaubensmuster des "Das ist halt so." zu rebellieren. Mit kleinen Erfolgen erkannte ich im Laufe der Jahre, dass das Mantra "Das ist halt so." garnicht stimmt und ich sehr wohl etwas verändern kann.
Raus aus der Opferrolle
Je mehr ich erkannte, dass ich tatsächlich etwas an meinen Lebensumständen ändern kann, desto bockiger wurde ich. Leider manchmal auch aus Prinzip - was nicht immer zu meinem Besten war. Erkennst Du Dich oder Dein pubertierendes Kind darin?
Ich durfte lernen meine Macht zu erkennen und auf sinnvolle Weise zu nutzen. So gelang es mir im Laufe der Jahre mehr und mehr, mir mein Lebensumfeld anders zu gestalten, als es von Familie oder Chefs vorgegeben wurde. Als ich noch im Büro arbeitete habe ich zum Beispiel mit meinem Chef ausgehandelt, dass ich so lange Mittagspause machen darf wie ich will, solange ich meinen Job ordentlich mache. Das gab mir im Winter die Möglichkeit, zu meinen Pferden zu gehen solange es noch hell war und nicht erst abends im Dunkeln. Dadurch entstand mehr Freiheit und natürlich auch viel mehr Glück und Freude.
Aber im Grunde war das alles immer ein Kampf. Ich habe mich jedesmal gegen andere auflehnen und mir Dinge erkämpfen müssen, was sehr viel Kraft gekostet hat.
Kennst Du das Gefühl ständig kämpfen zu müssen?
Die gute Nachricht ist, dass ich eine bessere Möglichkeit gefunden habe, mir mein Leben schön zu machen und die Lüge des "Das ist halt so." endgültig hinter mir zu lassen.
Anstatt gegen Windmühlen anzukämpfen, gegen alles aufzubegehren und Dinge auszufechten, habe ich eine viel elegantere Lösung gefunden.
In Form von Systemischen Aufstellungen habe ich erkannt, dass es viel leichter und harmonischer ist, Konflikte im Rahmen einer Familienaufstellung zu lösen anstatt kraftraubende Diskussionen mit gegenseitigen Verletzungen zu führen.
Ganz im Ernst, ich kann Dir nicht sagen wieviele Aufstellungen ich im Laufe der letzten 21 Jahre für mich hab machen lassen. Zum "Aufräumen" meines Lebens und klären der ganzen Kriegsschauplätze in meinem Leben habe ich anfangs alle 6 Wochen Termine bei meiner Heilpraktikerin gemacht.
Als ich gemerkt habe, wie effektiv und toll das funktioniert, habe ich mir all das Wissen im Rahmen einer Ausbildung selbst angeeignet. Das hat nochmal einen richtigen Boost in meinem Leben gegeben, denn seitdem muss ich nicht bis zum nächsten Termin warten, um da das drängendste Thema aufzustellen. Mit eigenem Wissen ausgestattet kann ich auch mal eben schnell selbst eine Aufstellung für mich machen, um die Dinge in die richtigen Wege zu leiten, bevor es eskaliert oder die Situation richtig verfahren ist.
Mir ist dann erst aufgefallen, dass auf einmal garnicht mehr so viel schief läuft im Leben. Das lag offensichtlich auch daran, dass ich die Gesetzmäßigkeiten für Harmonie in einem System inzwischen kannte. Ich bin nicht mehr unbewusst in Fettnäpfchen getreten oder habe ungeschriebene, systemische Gesetze verletzt, die mir dann wie ein Bumerang zwischen die Beine fliegen.
Es hätte mir wirklich nichts besseres passieren können und wenn ich sehe wie vielen Menschen ich seitdem mit Aufstellungen zu einem schöneren, glücklicheren Leben verhelfen konnte, gibt mir das täglich aufs Neue Recht.
Hast Du auch genug vom kämpfen und möchtest es jetzt leichter haben?